Einatmen. Ausatmen. Es scheint so selbstverständlich. Schlafen. Wachen. So einfach. Glücklich sein. Trauern.
Während ich dieses schreibe, sitze ich in unserem Ferienhäuschen so nah am Meer, dass ich das Rauschen der Wellen hören kann. Was für ein wunderbarer Ort hier in Dänemark! Und auch die Wellen kommen und gehen. Wieso fällt es mir manchmal schwer mich diesen Rhythmen ganz anzuvertrauen? Vertrauen ist das Stichwort. Lange Zeit bin ich voller Vertrauen und in Ruhe. Und unerklärlich tauchen dann irgendwann Zweifel auf: „was, wenn…“ Ich weiß, dass es mich nicht weiter bringt und dennoch kann ich es nicht ganz lassen.
Das Online-Mantra Singen im Juli hatte das Thema „Vertrauen und Zuversicht“.
Ich habe über dieses Thema weiter nachgedacht. Mir scheint, dass es das Kernthema der Gegenwart ist: Ängste loszulassen und sich ins Vertrauen sinken zu lassen. Die Angst hilft nicht, denn sie ändert nichts an einer Situation. Oft ist Angst nicht da, weil es uns schlecht geht, sondern es geht uns schlecht, weil wir Angst haben. Wie können wir dann wieder ins Vertrauen kommen?
Ich habe mich entschieden dieses Thema den ganzen Herbst über für das Online Mantra Singen zu wählen. Vier Monate lang – von September bis Dezember – möchte ich von verschiedenen Seiten aus darauf schauen und Mantras dazu kommen lassen. Für mich ist der Zustand von Vertrauen und Zuversicht ein Naturzustand; ich könnte es mit der Sonne vergleichen: Die Sonne scheint immer. Wenn ich ihr Licht nicht sehen kann, muss ich mich fragen warum. Ist es gerade Nacht, und die Sonne scheint auf der anderen Seite der Erde? Oder Gibt es eine dicke Wolkendecke, die vor der Sonne liegt? Habe ich vielleicht gerade die Augen geschlossen, ohne dass es mir bewusst ist?
Genauso kann es viele Gründe geben, warum Vertrauen und Zuversicht gerade nicht gefühlt werden können.
Im September werde ich mich dem Thema „Basis“ zuwenden. Denn häufig haben wir keine gute Basis, und das verunsichert uns, so dass Ängste entstehen.
Mein Impuls:
Wenn du möchtest beobachte: wovor hast du Angst? Was verstört dich? Was verstärkt diese Angst? Dinge, die geschehen? Oder eher Gedanken, die du dazu hast? Wie fühlt sich Angst im Körper an?
Worauf vertraust du? Wie bewusst ist dir dieses Vertrauen – oder hältst du gewisse Dinge einfach für selbstverständlich, und bemerkst nicht, dass sie es nicht sind, und dass sie ein Ausdruck deines Vertrauens sind? Wie fühlt sich Vertrauen im Körper an?
Tausche dich mit einem vertrauten Menschen darüber aus.